Der Somua S35:
In den frühen 30er Jahren meldete die französische Kavallerie den Bedarf für einen Panzer an, der als AMC (Auto-Mitrailleuse de Combat) bezeichnet werden sollte. Ein Fahrzeug welches diesen Anforderungen entsprach wurde von SOMUA (Socièté d’Outillage Mécanique et d’Usinage d’artillerie) in Saint Quen gebaut. Nach der Erprobung wurde dieser Typ bei der Kavallerie unter der Bezeichnung AMC SOMUA AC-3 in Dienst gestellt.
Bald darauf wurde beschlossen, diesen Typ als den Standardtyp des mittelschweren Panzers der französoschen Armee einzuführen. Bei der Einführung wurde er in Char S-35 umbenannt. Ungefähr 500 Exemplare waren bis zur Niederlage Frankreichs in 1940 gebaut worden.
Der S-35 war jedem beliebigen deutschen Panzer jener Zeit überlegen, aber eine schlechte taktische Führung gab diesen Panzern – von ein paar Einzefällen abgesehen – nur eine geringe Möglichkeit, Ihren Wert unter Beweis zu stellen. De S-35 hatte eine gute Panzerung und gute Beweglichkeit, aber er hatte das übliche Manko der französischen Panzer geerbt: der Kommandant war auch noch Richt- und Ladeschütze zugleich.
Die Wanne bestand aus drei gegossenen Abschnitten, die durch Bolzen verschraubt wurden. Diese Abschnitte waren der Wannenunterteil, der Vorderaufbau und der Hinteraufbau. Diese Teile wurden oberhalb der Raupenkette durch Bolzen verschraubt. Die senkrechte Verbindungsnaht zwischen dem Vorder- und Hinteraufbau war unmittelbar auf der Rückseite des Turms. Diese Verbindungen waren eine der Schwächen dieses Panzers, da ein Treffer an einer dieser Stellen dazu führen konnte, dass der Panzer weit aufgerissen wurde. Die Wanne hatte eine maximale Panzerung von 41mm.
Der Fahrer saß vorn links in der Wanne. Vor ihm befand sich eine Luke, die normalerweise auf dem Marsch offen gelassen wurde. Der Funker saß rechts von dem Fahrer. Der normale Ein- und Ausstieg von Fahrer und Funke erfolgten durch eine Tür auf der linken Seite der Wanne. Im Boden war eine Luke als Notausstieg gebaut. Der Turm bestand aus Gußstahl und hatte eine maximale Stärke von 56mm. Er war identisch mit dem Turm des Char B1-bis und D2. Der Turm war mittels Elektromotor um 360° schwenkbar. Die Hauptwaffe bestand aus einer 47mm SA-35 Kanone mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 670 m/s und konnte Brisanz- und Wuchtmunition verschießen. Ein 7,5mm Maschinegewehr Modell 31 war auf der rechten Seite der Kanone koaxial eingebaut. Etwa 118 Schuss 47mm- und 1250 Schuss Maschinengewehrmunition wurden mitgeführt.
Motor und Antrieb waren im hinteren Teil der Wanne untergebracht. Das Laufwerk bestand auf jeder Seite aus zwei Baugruppen, von denen jede 4 Laufräder hatte die paarweise von Gelenkarmen gestützt wurden. Diese Gelenkarme wurden von halb-elliptischen Federn gehalten. Die neunte Laufrolle auf der Rückseite war mit einer eigenen Feder ausgestattet. Das Leitrad war vorne, das Antriebsrad auf der hinteren Seite, dazwischen waren zwei kleine Stützrollen. Der untere Teil des Laufwerks war mit einer gepanzerten Blende verdeckt, die ausgehängt werden konnte.
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=gk0bhG-dir0]Im Frühjahr 1940 begann die Produktion eines verbesserten Modells, des S-40, das einen 220 PS-Motor und ein geändertes Laufwerk hatte, aber nur wenige Exemplare waren zum Zeitpunkt der Niederlage Frankreichs fertiggestellt. Ein weiteres interessantes Fahrzeug war das SAu40-Geschütz auf Selbstfahrlafette. Dieses existierte jedoch nur als Prototyp mit einer 75mm-Kanone in der Wanne sowie einem geänderten Turm.
Mehrere S35 wurden nach Besetzung Frankreichs auch in den deutschen Dienst gestellt.
Einsatzzeit: 1936-1940
Bewaffnung:
1x47mm-Kanone, 1x 7,5 mm-MG Model 31 koax
Besatzung: 3Mann
Gefechtsgewicht: 20,0t
Panzerung: bis 56mm