AutorKommandant

Krieg in der Ukraine – Update

07.04.22
Wie geht es nun in der Ukraine weiter? Die russische Armee hat sich aus dem Norden um Kyiv zurück gezogen oder eher die Flucht ergriffen. Im Süden tobt immer noch die Schlacht um Mariupol und ein wichtiger Landkorridor zwischen Krim und Donbass scheint nun in der Hand der russischen Invasoren. Wie also kann die Ukraine nun vorgehen um die russischen Truppen aus den Stellungen zu werfen?

Die Ukraine sollte in einem relativ kleinen Gebiet schnell und regelmäßig über einen längeren Zeitraum hinweg ein konzentriertes Wirken aller Einheiten einsetzen. Es reicht nicht aus, hier und da ein Artilleriegeschütz mit Drohnen abzuschießen oder sogar Artilleriefeuer mit Hilfe von Drohnen zu lenken.

Die Russen sind dabei eine moderne Version einer Human Wave Attack oder, um die RTS-Sprache zu verwenden, einen Tank Rush durchzuführen. Zumindest ist das ihre einzige durchführbare Option noch einigermaßen einen Kampf zu liefern. Russland hat nämlich weder subtilere Optionen zur Verfügung (da haben sie genug Mann und Material verloren) noch genügend Zeit. Es hat wahrscheinlich nur noch eine einzige Chance, die ukrainischen Verteidiger zu überrumpeln. Alles zu riskieren ist daher gar nicht so dumm, wie es vielleicht scheint, denn weniger zu riskieren wird wahrscheinlich nicht funktionieren und trotzdem zu vielen Verlusten auf Seiten der eigenen Truppen führen.

Dies ist die Art von brachialer Konzentration der Feuerkraft, die alle strategischen Analysten von Anfang an von Russland erwartet haben. Aber sie hatten zu viele Ziele und nicht genügend Kräfte für den Umfang der Operationen. Dazu kam ein Schlachtplan, der auf einer naiven Vorstellung vom Verlauf der Schlacht beruhte.

Die Russen werden wahrscheinlich ihre Artillerie einsetzen, um die ukrainischen Stellungen unter Beschuss zu nehmen. Dann werden sie versuchen, schwere Truppen direkt durch die Linien und nach Süden (manche sagen, nach Westen bis Dnipro), vorzustoßen, um in den Rücken der Ukrainer zu gelangen, die sich gegen die DLPR-Kräfte verteidigen. Die Entfernung, die benötigt wird, um eine erhebliche Störung zu bewirken, ist relativ kurz, was der Ukraine die Zeit nimmt, die sie braucht, um den Angreifer mit Präzisionsangriffen zu zermürben.

Was kann Ukraine dagegen tun?

Die Ukraine muss mit einem Vorschlaghammer auf die russischen Einheiten einschlagen, und zwar so lange, bis nichts mehr übrig ist. Sie muss so viel Artillerie und Luftabwehr wie möglich in das Gebiet westlich von Izium und Slovyansk bringen. Vorzugsweise um den Südwesten von Barvinkove. Alles wäre in Reichweite der russischen Truppen, die die Nebenstraßen (T-21-1 und T-22-2) nach Süden in Richtung Barvinkove nehmen, und so etwas wie Tochka-U wäre von dort aus in Reichweite von M-03, der wichtigsten Vorstoßroute der Russen nach Süden. Alle schwereren Mittel mit größerer Reichweite müssen in der Lage sein, den Brückenkopf von Izium südlich der bebauten Gebiete unter Beschuss zu nehmen.

Im Grunde genommen muss die Ukraine ein etwa dreieckiges Gebiet zwischen Izium, Barvinkove und Slovyansk zu einem riesigen Sperrgebiet erklären. Alles, was dort hinkommt, muss so nah wie möglich an Izium aufgehalten werden. Tut sie es nicht, wenn die ukrainische Armee die Russen hier nicht vernichtet, riskiert Ukraine eine schwere Niederlage.

Zusätzlich zur Artillerie müssen alle regulären und Panzerabwehreinheiten, westlich und südlich der Vernichtungszone in Stellung gebracht werden. Was auch immer dort nicht getötet wird, muss auf solide Verteidigungsanlagen treffen. Dann schließlich ein langsamer und stetiger Gegenangriff auf Izium von Westen her.

Unabhängig davon, wer gewinnt, wird diese Schlacht wahrscheinlich über das weitere Vorgehen entscheiden. Wenn die Ukraine diese Schlacht entscheidend gewinnt, hat Russland keine Optionen mehr. Verliert Ukraine die Schlacht, einschließlich bedeutender Kräfte vor Luhansk, kann sie immer noch gut davonkommen, wenn Russland mit Ausrüstung und Männern teuer bezahlen muss.

liveua

Russlands Militär vor dem Kollaps

Ist Russlands Militär in der Ukraine am Ende?

Mehrere Anzeichen deuten daraufhin, dass Russlands Militär vor dem Zusammenbruch steht. Welche Anzeichen deuten daraufhin?

  1. Wir haben bereits einen Zusammenbruch der offensiven Fähigkeiten erlebt, s. vorherigen Post. Die Hinweise dafür sind seit längerem ersichtlich.
  2. Die Ursachen für den Mangel an Offensivfähigkeiten liegen in systematischen Fehlern innerhalb des russischen Militärs. Das ist nichts, was sich mit einer kleiner Feuerpause oder einem Waffenstillstand mal eben beheben ließe. Hier geht es um eine notwendige, grundsätzliche Reform des russischen Militärs und einer Abschaffung des kleptokratischen Systems.
  3. Das russische Militär hat viel Kampfkraft in Form von Soldaten, Material, Munition, Fahrzeugen und sogar ungefähr vier Generäle und mindestens sechs wichtiger Führungskräfte auf Brigadeebene verloren. Diese Verluste kann man nicht innerhalb weniger Tage ausgleichen.
  4. Die Ukraine wird nicht zulassen, dass Russland die Initiative zurückgewinnt, zumindest nicht tatenlos. Denn seien wir ehrlich. die Ukraine hat das Momentum der Russen gestoppt und ist nun im Besitz der Initiative.
  5. Immer mehr Hinweise tauchen auf, dass Russland zu wenig Material für eine Fortführung des Kriegs hat. Munition, Lebensmittel und Transportfahrzeuge für Treibstoff und Nachschub fehlen auf breiter Linie.
  6. Es gibt Hinweise darauf, dass die Moral der eingesetzten russischen Soldaten sehr niedrig ist.
  7. Die Sanktionen treffen den russischen Markt. Zucker und Weizen werden rationiert und es ist verboten, diese zu exportieren – sogar in die eigene Diaspora.

Können die russischen Streitkräfte eine neue Offensive starten? Eher unwahrscheinlich. Werden sie sich ergeben oder zurückziehen? Eher wahrscheinlich – mit dem Risiko von Giftgasangriffen und taktischen Nuklearschlägen.

Krieg in der Ukraine

Status

Nachdem aus dem von Putin beschworenen 2 Tagen Blitzkrieg gegen die Ukraine ein 18tätiger Kampf geworden ist, folgt hier die aktuelle Einschätzung zur Lage.

  • Die russischen Linien haben sich seit fast 2 Wochen nicht wirklich vorwärts bewegt. Ein paar kleine Vorstöße sind kein operativer Erfolg. Im wesentlichen also immer noch eine extrem schlechte Performance der russischen Armee.
  • Die ukrainische Armee hingegen ist in vielen Bereichen aktiver und dynamischer als in ihrer Vorkriegsbeurteilung. Sie hat die Lehren aus 2014 gezogen und sich zu einem Großteil auf dynamische Kampfführung mit leichter Infanterie gestützt.
  • Frei zugängliche Quellen über russische Verluste und die Art dieser Verluste deuten darauf hin, dass a) die russische Armee große Verluste hinnehmen musste. und b) die Ukrainer diese Verluste ausnutzt.
  • Die russische Verhandlungsposition ist schlechter geworden. In den Verhandlungen wurde aus völliger Unterwerfung der Ukraine unter Russland eine“wir behalten Donbass und Krim und ihr tretet nicht in die NATO ein“ Position. Dies deutet auf eine wesentliche Schwächung der russischen Position hin. Sie wird sich warscheinlich noch weiter verschlechtern.
  • Russland hat China um Hilfe gebeten. Ein schwerer Gesichtsverlust für Putin.

Die Ukraine wird angegriffen

Seit dem 24.02.2022 wird die Ukraine durch den Nachbarstaat Russland angegriffen. Inzwischen wird das Lagebild etwas klarer, was mich dazu bewegt ein paar Sätze zu den militärischen Operationen zu schreiben.

Seit Ende November 2021 hat die OSINT-Gemeinde auf den Aufmarsch russischer Truppen und Luftverteidigungseinheiten an die ukrainische Grenze hingewiesen. Die Geheimdienste der USA haben seit spätestens Dezember vor der Truppenansammlung gewarnt und eine Invasion der Ukraine als extrem wahrscheinlich angesehen.

Russland hatte die Volksrepubliken Donezk und Luhansk (DNR und LNR) zum 21.02.2022 anerkannt und in der gleichen Nacht Truppen nach Donezk und Luhansk entsendet. Der russische Präsident Wladimir Putin begann am 24. Februar eine groß angelegte Invasion in der Ukraine, die wahrscheinlich auf einen vollständigen Regimewechsel und die Besetzung der Ukraine abzielt. Sein behauptetes Ziel, die Ukraine zu „entmilitarisieren“ und zu „entnazifizieren“, ist ein durchsichtiger Deckmantel für einen nicht provozierten Angriffskrieg zur Besetzung eines Nachbarstaates. Putin und die Kreml-Medien leugnen nach wie vor, dass es sich bei der russischen Invasion um einen Krieg handelt, und bezeichnen sie stattdessen als eine spezielle Militäroperation.

Die erste Woche sah eine russische Armee, die auf allen Ebenen versagte. Luftüberlegenheit wurde nicht erlangt, schlecht ausgebildete Wehrpflichtige wurden über den Kriegsgrund im Unklaren gelassen und die Angriffe mit Marschflugkörpern auf Luftverteidigungssysteme, Radarstationen und Flugplätze waren nicht präzise genug um sie komplett auszuschalten. Hinzu kam ein Logistikversagen epischen Ausmaßes. Enorme Verluste an rollendem Material entstanden durch Treibstoffmangel und fehlender Bergung der liegengebliebenen Fahrzeuge. Reifen von Luftabwehrfahrzeugen Pantsir (Wert 15 Millionen Euro) waren nicht gewartet und waren dem schlammigen Gelände nicht gewachsen. Nachschubkonvois stauten sich auf 40km Länge. Währenddessen wurden diese durch Drohnen- und Kommandoangriffe teilweise außer Gefecht gesetzt.

Neunzig Prozent der vorher an der Grenze zusammengezogenen Truppen sind im Einsatz.

https://twitter.com/L_Team10/status/1496866074981134340

Die vier ausgemachten Angriffsbemühungen der Russen sind wie folgt:

Hauptvorstoß auf Kiew: die russischen Operationen auf der Kiewer Achse bestehen daraus, die Stadt von Westen her einzukesseln und einzuschließen, sowie aus unterstützenden Anstrengungen entlang der Tschernihiw- und Sumy-Achse, um die Stadt von Nordosten und Osten her einzukreisen. Russland hat bis zum 3. März noch keine Luftüberlegenheit über der Ukraine erlangt. Russland mobilisiert wahrscheinlich Verstärkungen, um seine bestehende Achse gegen Kiew von Nordwesten her zu unterstützen. Die russischen Streitkräfte versuchten am 3. März nicht, die Städte Tschernihiw oder Sumy anzugreifen, sondern umgingen die Stadt und rückten auf die Außenbezirke von Kiew vor.

Unterstützungseinsatz 1 – Charkiw: Die russischen Streitkräfte werden wahrscheinlich versuchen, Charkiw in den nächsten 24-48 Stunden einzukesseln, was ihnen jedoch mit den für die Operation bereitgestellten Kräften nicht gelingen dürfte. Die russischen Streitkräfte werden wahrscheinlich versuchen, Charkiw einzukreisen und zu umgehen, bevor sie es bombardieren, um eine Kapitulation zu erzwingen.

Unterstützungseinsatz 2 – Mariupol: Die russischen Streitkräfte haben Mariupol seit dem 2. März vollständig eingekreist und führen eine gezielte Kampagne zur Zerstörung wichtiger ziviler Infrastruktur und Wohngebiete durch, um die Stadt wahrscheinlich zur Kapitulation zu zwingen.

Unterstützungeinsatz 3 – Cherson und Vorstöße nach Westen: Die russischen Streitkräfte sicherten sich am 2. März die ausgehandelte Kapitulation von Cherson und setzten am 3. März ihre Vorstöße in Richtung Mykolajiw fort, einschließlich einer gescheiterten Landung aus der Luft. Den russischen Streitkräften wird es wahrscheinlich schwer fallen, die Ressourcen für drei gleichzeitige Vorstöße von der Krim aus – Mikoajiw, Saporischschja und Mariupol – vollständig zu nutzen. Seit dem 1. März haben die russischen Streitkräfte keine territorialen Vorstöße in Richtung Saporischschja gemacht.

In den nächsten 24 Stunden wird mit einer amphibischen Landung bei Odessa gerechnet.

Und dann war da noch die Ukraine

Combat Mission Black Sea

Genau. Und da ist ja gerade soetwas wie ein Bürgerkrieg im Gange. Oder ein Stellvertreterkrieg. Auf jeden Fall wird geschossen und die ein oder andere Großmacht mischt mit. Nicht nur Tom Clancy hatte mit seinem 2013 erschienen Roman Command Authority den richtigen Riecher was die Einverleibung der Krim angeht. Nein,auch die Jungs von battlefront.com haben bereits in 2009 die ersten gedanklichen Bausteine gelegt um ein Szenario auf der Krim bzw. um einen Krieg in der Ukraine in die Combat Mission Welt herzustellen. Nach sechs Jahren Arbeit ist dann Combat Mission Black Sea herausgekommen. weiter lesen

Die Gela Offensive mit der Livorno Division

In Combat Mission: Fortress Italy starte ich die Kampagne Gela Offensive mit der Livorno Division.

Original briefing:

0400hrs 11 July 1943

The Americans invaded at Gela yesterday. Today, we throw them back into the sea. Secure the Battlegroup’s startline for the attack against Gela no later than 0430hrs.

Two platoons of 3/34th Livorno Infantry Regiment have been tasked with reconnoitring a route to the battalion start line, securing the start line area, and establishing Observation Posts on dominating terrain. To maintain surprise for the attack no fire support is available. The US 26th Infantry Regiment was observed yesterday advancing north along Highway 117. It is not believed that they made it this far north in strength, however it is likely that they will have pushed patrols forward to screen their main positions. The enemy is likely to have established static listening posts combined with roving patrols covering this area, but not in strength. Move quickly to dominate any enemy you encounter. You must ensure that the startline and observation posts are secure in time for the rest of the battle group to move up and occupy. The remains of a defensive position lie just off Highway 117. It was shelled heavily by US ships during the landings yesterday, and the destroyed position is now deserted. However the minefields remain a threat to anyone moving through the area. All the minefields are surrounded by barbed wire – avoid them if at all practical.

DESTROY US Forces: upto 200pts

OCCUPY Startline – Right: 200pts

OCCUPY Startline – Centre: 200pts

OCCUPY Startline – Left: 50pts

OCCUPY C.C.d. Presa – OP1: 150pts

OCCUPY Il Castellucio – OP2: 200pts

Map: 992m x 512m

Es handelt sich um eine reine Infanterieaktion zur Vorbereitung der eigentlichen Offensive. In einer nächtlichen Aktion werden die Starträume gesichert und vom Feind befreit.

Drei Ziele sind zu erreichen: Die Casa Costa della Presa:

Angriff auf die Casa Costa della presa

Dann die eigentliche Startlinie für die Bereitstellungsräume Links, Mitte und Rechts.

Und noch die Villa auf dem Hügel von Beobachtern säubern.

Ziele der Startlinie

Das ganze habe ich als Video-AAR festgehalten. Viel Spaß.

 

In der Stadt – lieber ohne Panzer

Was genau passiert wenn man in eine Stadt mit einem Panzer fährt zeigt folgendes Video. Es handelt sich um den Vorortstadteil Darayya von Damaskus. Im Spiel Combat Mission: Shock Force zeigt ein User erzeugtes Szenario den Stadtkampf. Was man dann auf keinen Fall mit seinen Panzern machen sollte zeigt das Video.

Also lieber das nächste Mal mit Infantrie absichern, sonst sind die schönen T-72 hopps.

Wer mehr über den Syrienkrieg und den Kampf gegen die IS erfahren möchte kann ja mal beim Oryx Blog vorbeischauen. Keine Ahnung wo er die Informationen alle herhat aber die Bilder sind schon alle sehenswert.

World of Tanks – Kill of the Week

World of Tanks - Artillerie

Das Team Green Revolution zeigt regelmäßig einen Kill der Woche. Diesmal ein Spieler aus unserem Clan [OM-V]. floschi zeigt hier, wie glücklich man sein kann, auch als von vielen verfluchter Artillerie-Spieler. Hier also ohne weiteres bla bla der Kill der Woche von [OM-V] floschi:

 

World of Tanks – Auch Random gehts mal gut

World of Tanks - Panzerfriedhof

Ich bin bei World of Tanks ja schon so zynisch geworden, dass ich bei Random-Gefechten (also nicht Kompanie // Clan-War) selbst im Platoon eher skeptisch bin, was das Können und den Einsatz der anderen Mitspieler angeht. Im Platoon mit Klan-Kollegen weiß ich, dass zumindest unser Platoon rockt. Aber die anderen 12 Spieler sind halt unbekannte Variablen. Das geht soweit, dass man sich fast gar nicht mehr traut die sogenannten Randoms zu fahren. Da man aber Sternchen-Fahren möchte und nicht immer für das jeweilge Tier die Kollegen verfügbar sind, gewöhnt man sich dran, dass es zu unvorhersehbaren Mistspielen kommt.

 

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Neues von CMBN Commonwealth Forces – Videos

Combat Mission Battle for Normandy - Commonwealth

Die Jungs von battlefront haben zwei Videos zur kurz vor der Veröffentlichung stehenden Erweiterung „The Commonwealth Forces“ rausgebracht. Das Add-On erweitert das Hauptspiel Combat Mission: Battle for Normandy um die britischen, kanadischen und polnischen Streitkräfte. Zusätzlich gibt es als Erweiterung der deutschen Truppen den Jagdpanther und den Königstiger. Ich freu mich drauf.

 

Tiger gegen Sherman Panzer

Tiger Testreihe

Im Rahmen einer kleinen Testreihe möchte ich die Kampffähigkeiten von verschiedenen Panzern des Zweiten Weltkriegs demonstrieren. Als erstes zeige ich den Schusswechsel von 2 schweren Tiger I Ausf.E Panzern gegen 5 mittleren M4 Sherman Panzern. Getestet wird im Spiel „Combat Mission: Battle for Normandy“ von battlefront.com. Ich bin mir bei dieser „Kriegssimulation“ der taktischen Ebene sehr sicher, dass die Waffensysteme, Projektile und Panzerungen inkl. Winkel berechnet werden und nicht abstrakt dargestellt werden.

Ich habe eine kleine Ebene von 1km x 500m als Schlachtfeld aufgebaut. Die Panzer stehen sich auf 800m Entfernung auf freier Fläche gegenüber, teils versetzt. Dies ist natürlich keine realistische Kampfsituation, soll aber erstmal zeigen, was passiert. In einem zweiten Teil, werden dann Flankenangriffe aus geringerer Entfernung simuliert.

Das Ergebnis ist eindeutig. Auf diese Entfernung haben die Sherman Panzer kaum eine Chance den Tiger auszuschalten. Die amerikanischen Panzer landen zwar Treffer, meistens treffen diese den starken Wannenkörper und dringen nicht ein, auch nicht partiell. Etwas Panzerung springt ab, Durchschläge werden nicht erzielt. Ein Teil der Ausrüstung wird beschädigt, wie Optik oder MG, Funk. Auf der Gegenseite sind die meisten Treffer fast immer teilweise Durchschläge oder ausschaltende Treffer.

In der nächsten Serie schauen wir uns dann Schüsse auf den Tiger von der Seite an.

Combat Mission – Battle for Normandy bekommt Nachwuchs

Combat Mission Battle for Normandy - Commonwealth

Nachwuchs im Sinne einer Erweiterung. Ich bin noch nicht dazu gekommen mein aktuelles Lieblingsspiel Nummer 1 hier auf Panzertaktik.de zu beschreiben, werde dies aber baldmöglichst nachholen. Während ich also noch schön in der Normandie kämpfe, bastelt battlefront schon an der Erweiterung: COMMONWEALTH FORCES.

Combat Mission Battle for Normandy - Commonwealth

Combat Mission Battle for Normandy – Commonwealth

Königstiger und Jagdtiger werden auf deutscher Seite ins Spiel gebracht. Die komplette Feature- und Waffen-/Fahrzeugliste ist imposant:

Commonwealth Small Arms and Support Weapons

  • Webley revolver
  • Browning pistol
  • Lee enfield rifle
  • Lee enfield rifle with scope
  • Sten SMG
  • Vickers HMG
  • Bren mk2
  • PIAT
  • 2″ mortar

Commonwealth Vehicles

    • Sherman I
    • Sherman IC
    • Sherman II
    • Sherman III
    • Sherman V
    • Sherman VC
    • Churchill IV
    • Churchill V
    • Churchill VI
    • Churchill VII
    • Churchill VIII
    • Cromwell IV
    • Cromwell VI
    • Cromwell VII
    • Cromwell VIII
    • Stuart III
    • Stuart V
    • Achilles
    • Wolverine
    • Sexton
    • M5A1 halftracks
    • M9A1 halftrack
    • White scout car
    • Otter LRC
    • Daimler Mk II Armored Car
    • Humber Mk III Scout Car
    • Humber MkIV Armored Car
    • T17E Staghound
    • Universal Carrier (Vickers MMG)
    • Universal Carrier (Bren LMG)
    • Universal Carrier (Mortar)
    • Universal Carrier (OP)
    • Loyd Carrier
    • Bedford QLD – GS
    • Bedford QLT – Troop

AT/Howitzers:

    • 6pdr AT Gun
    • 6pdr AT Gun (Airborne)
    • 17pdr AT Gun

German Vehicles

  • King Tiger (Porsche turret)
  • Jagdpanther-g1
  • Pz IIL Lynx
  • Marder I
  • Wespe

Ich freue mich jetzt schon drauf. Britische, kanadische und polnische Truppen werden dann die Möglichkeit haben in der Normandie zu kämpfen. Später werde ich noch einen AAR zu Combat Mission Battle for Normandy online stellen.

In diesem Zusammenhang sei mir verziehen, dass ich auf ein sehr gutes Buch über die Schlacht in der Normandie verweise. Hintergründe, Kampfgeschehen und wichtige Details beschreibt Anthony Bevoor in seinem Buch. Wer Combat Mission Battle for Normandy hat oder kaufen möchte, sollte sich auch über das Gesamtgeschehen informieren:

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 Video zu Combat Mission Battle for Normandy:

Panzerabwehr – ATGM

War die Panzerabwehr im Zweiten Weltkrieg meistens Hauptaufgabe von Panzern und Panzerabwehrkanonen sieht dies in der heutigen Zeit schon anders aus. Die Entwicklung von  ATGM (Anti-Tank-Guided-Missiles)  bzw. Panzerabwehr – Lenkflugkörpern hat der Infanterie höchst treffsichere und noch dazu reichweitenstarke Panzerabwehr – Waffen zur Verfügung gestellt. Hinzu kommt, dass diese Lenkflugkörper auch auf IFV (Infantry Fighting Vehicles) oder APC (Armored Personnel Carrier) montiert sind und damit einer Infanterieeinheit erheblich mehr Feuerkraft zur Verfügung steht als im Zweiten Weltkrieg.

Die ersten ATGM zur Panzerabwehr wurden Ende des Zweiten Weltkriegs erfunden, aber nicht in Serie hergestellt. So gilt die X-7 (Deckname „Rotkäppchen“) als erster Panzerabwehr-Lenkflugkörper. Die Lenkung erfolgte manuell über zwei Drähte und einen Miniatur-Joystick – das gleiche System wird auch heute noch, nur verbessert, eingesetzt. Die ersten modernen ATGM wurden ebenfalls mit einem Joystick und dazu einem Fernglas bedient. weiter lesen

Combat Mission – Afrika Korps : Was ich spiele

 

Combat Mission – Afrika Korps (CMAK) ist ein ca. 6 Jahre altes Wargame, welches durch Battlefront.com progammiert und vertrieben wird. Ich habe die Serie bereits hier beschrieben. Der Nachfolger, Combat Mission Normandy ist in den Startlöchern und wird diesen Monat noch erscheinen. Mit moderner Grafik und verbessertem Gameplay. Wobei das Gameplay bei CMAK kaum zu verbessern ist. Wer ein AAR (auf englisch) zum neuen Combat Mission Normandy sehen möchte, sollte bei battlefront.com ins Forum reinschauen.
Auch wenn Combat Mission – Afrika Korps, wie der Name andeutet in Afrika (Tunesien, Libyen) spielt, ist auch der italienische Schauplatz (Sizilien, Süditalien) enthalten. Viele Szenarioautoren haben sich dies zu eigen gemacht und mit den vorhandenen Mitteln und dem exzellenten Szenarioeditor die Schauplätze z.B. auch in die Normandie ausgeweitet. Deshalb also ein Szenario aus der Normandie.

 

AAR Szenario: B&T Battle – Last Stand of the 102. Schwere PzAbtlg.

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Lage: Östlich von Falaise stehen die Überreste der 102. SS Schwere PzAbtlg. um gemeinsam mit ein paar versprengten Panzergrenadieren den Vorstoß der britischen Armee aus Falaise aufzuhalten oder zu verlangsamen. Die Briten haben Sherman „Firefly“ im Einsatz. Meine Aufgabe ist damit klar: Soviel wie möglich Gegner zerstören oder verlangsamen.

Der Plan

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Der Plan: Die beiden Tiger werden zur PAK auf den kleinen Hügel zur rechten fahren und dort „Wanne-unten-Positionen“ einnehmen. Der Panther wird rechts zwischen zwei Bäumchen schleichen und die Panzergrenadiere am Bauernhof unterstützen. Die PAK und die Panzergrenadiere haben Feuerbereiche eingeteilt bekommen. Die PAK wird erst ab 450m Entfernung auf Panzer schießen, die Panzergrenadiere eröffnen ab einer Entfernung von 50m das Feuer auf alles was sich nähert. Den zweiten Panzerschrecktrupp lasse ich per LKW zur bereits eingenommenen Fahne zur Schonung fahren. Dort soll er die Kreuzung abdecken.

Welche Panzer stehen zur Verfügung?

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Panzer V „Panther“ Ausf.G mit 75mm L/70.

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Zwei Panzer VI „Tiger I“ Ausf.E mit 88mm L/56
1x Panzergrenadierkompanie, dezimierte Stärke
2x Panzerschrecktrupp
1x 75mm L/46 Panzerabwehrkanone.

Verstärkung

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Tollerweise passiert in den ersten drei Minuten nichts und ich kann mich freuen, dass meine Einheiten sich planmäßig auf die gedachten Stellungen zu bewegen. Alle bis auf LKW und Panzerschreck halten sich an die Befehle. Irgendwie hat der LKW einen anderen Befehl bekommen und rast wie der Teufel auf den Wald zu. Der Panzerschrecktrupp wartet indes am Straßenrand. Der LKW erhält erneut (evtl. hab ich es auch vergessen?) den Befehl den Trupp abzuholen. Hoffentlich hält er sich diesmal dran.

In der vierten Minuten erhalte ich Verstäkung. Zwei weitere Panzergrenadierzüge, eine weitere PAK 75mm L/46, ein weiterer Panzer VI „Tiger“ Ausf.E sowie ein Wirbelwind Flakpanzer stehen mir nun zur Verfügung. Ich plane, diese Einheiten dem Panther zur Verstärkung zu geben, lasse sie aber direkt nach 50m Stellung beziehen. Damit ist die Verteidigungslinie etwas gestaffelt.

Feindkontakt

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Kaum setzt sich die Verstärkung in Bewegung höre ich Schüsse aus Richtung Chambois. Meine Einheiten vermuten Shermans entdeckt zu haben. Keine meiner Einheiten haben ein gutes Sichtfeld auf die vermuteten Einheiten.

Ich lasse die PAK neben dem Panther in Stellung gehen (1) und hoffe, dass die Panzergrenadiere bald ihre Positionen erreichen (2).

Der Feind

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Der Wirbelwind Flakpanzer wird durch den bislang unbekannte Feind beschossen und eine Person der Crew fällt getroffen aus, nachdem ein Abpraller Splitter ins Innere regnen ließ. Der Feind präsentiert sich in hoher Anzahl. Mehr als 5 Sherman Kontakte und ein paar Stuarts können ausgemacht werden. Noch schießt keine meiner Einheiten auf den Gegner. Ich möchte konzentriertes Feuer haben und lasse noch abwarten. Zu meinem Glück erhalte ich weitere Verstärkung zur sechsten Minute: 2x Panzer V „Panther“ Ausf. A verstärken meine beiden Tiger auf der linken Seite. Diese lasse ich weiter nach vorne zur Kreuzung fahren. Zusätzlich wird der Artilleriebeobachter die 80mm Mörser zum Gegner lenken.

Auf dem oberen Bild ist auch klar zu erkennen, wie der „Fog of War“/“Nebel des Kriegs“ arbeitet: Was ich nicht klar identifiziere bekommt nur eine Kontaktklassifizierung nach Geräusch (Größe des Kontakts, z.B. rechts außen nur das Bild eines Kästchenpanzers). Nach Feindsichtung wird daraus der Typ (links). Verlassen diese Einheiten wieder mein Sichtfeld werden Nationssymbole bei den letzten vermuteten Stellungen abgebildet (links, britische RAF Kennung).

Siebte Minute

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Die Mörser schlagen mitten in den feindlichen Vormarsch ein. Ein Panther Ausf.A mischt bei freier Sicht auch noch mit, bislang kann aber noch kein Abschuss gemeldet werden. Bald sind alle Gegner in Kernschussweite.

Kommando: „Panzerbrechend, Feuer frei“

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Der erste Abschuss. Ein M5 Halbkettenfahrzeug ist unvorsichtigerweise in die Schusslinie eines Panther Ausf. A gefahren und wird ausgeschaltet. Erneut erhalte ich Verstärkung in Form eines Panzer VI „Tiger“ Ausf.E der über eine Nebenstraße den Weg gefunden hat. Er steht am nächsten am Feind, hat aber keine Sichtlinie. Ich werde ihn nicht in die Sichtlinie einer Kompanie oder mehr Sherman „Firefly“ schicken und lasse ihn etwas zurück in weitere Deckung fahren. Evtl. kann er dem Feind später in die Flanke rücken.

8. Minute

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Sowohl der Tiger (2) als auch ein Panther (1) eröffnen das Feuer auf einen Sherman Firefly VC. Meldung: Front Turm Durschlag, ausgeschaltet. Der Firefly zerplatzt regelrecht. Die Briten fahren durch den 80mm Granathagel der Mörser und halten weiter auf die Zielgebiete zu.

9. Minute

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Dieser Panzer V „Panther“ Ausf.A hat bereits zwei Sherman zerstört. Sieht gut aus bislang. Ich gehe nicht davon aus, dass die Briten meiner Feuerkraft auf Reichweite etwas entgegenzusetzen haben. Ich erhalte noch eine Verstärkung. Ein versprengter Jagdpz IV 70/A stößt zu uns. Ich lege eine Position rechts in einer Schonung, neben dem erfolgreichen Panther für ihn fest. Und erneut wird ein Sherman ausgeschaltet.

Luftangriff, Deckung!

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Die feindliche Luftüberlegenheit kommt nun ins Spiel. Eine Hurricane IIC greift mit zwei Bomben die Stellung im hinteren Bereich an. Sowohl ein Tiger (1) als auch der Jagdpanzer IV 70/A (2) werden durch Nahtreffer beschädigt. Die Besatzung des Jagdpanzers bootet aus, die des Tigers klappen die Luken zu und versorgen den verletzten Panzerkommandanten. zusätzlich ist die rechte Kette gerissen. Zeit, ein paar Fahrzeuge zu verlegen. Die Briten verschießen nun auch eine Menge Rauchgranaten um mir die Sicht zu nehmen. Eine Wolverine Panzerjäger taucht am Horizont bei den Briten auf und setzt zwei Treffer auf meinen Panther A ab. Die Geschosse schlagen nicht durch, aber hier wird der Ladeschütze verletzt.

12.Minute – Ausfall Nummer 1

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Ich habe zwar die Panther nach hinten verlagert, dies hindert die Wolverine aber nicht daran, noch zwei Treffer zu landen, einer davon tödlich. Gleichzeitig setzt die Hurricane IIC wieder an und trifft meinen Tiger in der rechten Flanke an der Kette. Dieser verlegt gerade auch etwas nach vorne. Die britische Infanterie ist nun schon auf 70m an die ersten Häuser herangekommen. Der Tiger rechts in der Mitte nimmt diese aufs Korn und setzt Sprenggranaten ein.

Stand 12. Minute

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Die Briten kommen mit Infanterie über die bewaldete Schonung sowie Shermans und mind. einem Wolverine über die Straßenrichtung.

Fünfzehn Minuten

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Nach fünfzehn Minuten Kampf bin ich mir nicht ganz so sicher, wie soeben noch. Mein Panther liegt schwer unter Feuer, alle Fahrzeuge kommen Runde für Runde unter Jagdflugzeugbeschuss. Gottseiddank, denn die Hurricane hat nur noch MG-Munition an Bord. Sie sorgt allerdings dafür, dass meine Panzerkommandanten die Luken dicht haben und den Feind schlecht sehen. Dieser Tiger (1) deckt die rechte Seite, während dieser Tiger (2) nach vorne fährt um ein besseres Schussfeld zu haben. Diese beiden bei (3) Panther und Tiger feuern auf Infanterie mein Panther A hier (4) wurde bereits mehrfach ohne Durchschlag getroffen.

Britischer Hauptangriff

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Mit sechs Shermans, drei Stuarts und ein paar Daimler Aufklärungsfahrzeugen versuchen die Briten durchzubrechen, werden aber eiskalt durch die Tiger und Panther beschossen. Mindestens drei Shermans, zwei Stuarts und alle Daimler werden vernichtet. Ein Panzergrab entsteht neben der Straße.

Ausfall Nummer 3

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Der letzte Panther Ausf.A erledigt einen Sherman wird aber gleichzeitig von einem zweiten Sherman Firefly beschossen. Nach 45 Sekunden und vier Schuss erfolgt ein Durschlag am Turmschwachpunkt. Die Besatzung des Panthers bootet aus.

Ausfall Nummer 4 und flammendes Inferno

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Am Bauernhof ist im Schutze des Rauches ein Wasp Flammenwerfer herangefahren und nimmt die Infanterie im Feld aufs Korn. Die Panzergrenadiere im Haus machen kurzen Prozess mit dem Wasp. Gleichzeitig verliert auf der rechten Seite ein Tiger den Kampf mit einem Sherman Firefly und wird durch einen Turmtreffer ausgeschaltet. Jetzt wirds ernst denn ich habe noch drei Tiger (einer unbeweglich), einen Panther Ausf.G und zwei PAK sowie die Panzergrenadiere um mit noch mindestens 12 Shermans fertig zu werden.

Zwanzigste Minute

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Die Briten rollen weiter vor und werden durch die Tiger angegangen. Mindestens ein Sherman wird ausgeschaltet.

Panzerschreck greift an

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Ein Sherman Firefly schafft es, am Bauernhof vorbei Richtung Felder anzugreifen. Aus dem Haus machen die Panzergrenadiere ihre Hohlladungen bereit und der Panzerschrecksoldat erhebt sich aus seiner Deckung um den Panzer anzugreifen und erledigt ihn mit dem ersten Schuss. Danach wird er selbst aber durch den nachfolgenden Panzer unter Beschuss genommen.

Ausfall Nummer 5

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Tiger Nummer 2 wird schwer getroffen und fängt an zu brennen. Die Besatzung bootet aus.

Taktischer Sieg

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Nach 35 Minuten ist dieses Szenario vorbei. Ich habe einen taktischen Sieg errungen.Die Briten haben noch ein Sherman, einen Stuart und zwei Priest Kangaroo Schützenpanzerwagen sowie ein wenig Infanterie. Ich selbst verfüge noch über eine PAK, zwei Tiger und einen Panther. In der Realität wurden die Reste der 102. schw. PzAbteilung ausgelöscht. Die Tiger und Panther haben hier schrecklich unter den Shermans und Stuarts gewütet. 26 Feinfahrzeuge wurden vernichtet, bei acht eigenen Verlusten, darunter zwei Panther und zwei Tiger.

Von dem Szenario hätte ich mir allerdings mehr erwartet. Ich selbst habe Szenarien für dieses Programm geschrieben und ich denke, man kann den Angriff der Briten verbessern. Ich werde nochmal antesten, ob evtl. ein KI-Vorteil dieses Szenario interessanter macht. Dann werde ich dieses AAR updaten.

 

Panzerabwehr – Infanterie vor!

AT4 - M136

Panzerfaust und Bazooka als Panzerabwehr

Die Panzerabwehr entstand aufgrund des Ersten Weltkriegs. Denn Panzer veränderten die Kriegsführung seit dem Ersten Weltkrieg. Der Grabenkampf konnte durch die „Tanks“ durchbrochen werden und der Infanterist schaute zu, wie diese Ungetüme über die eigene Stellung rollten, scheinbar ohne Möglichkeit einen Panzer bekämpfen zu können. Gegen Panzer halfen nur Panzer, schien es. Weit gefehlt. Die Infanterie wurde schnell mit Panzerabwehr – Waffen ausgerüstet.

Panzerabwehr gegen Sturmpanzerwagen A7V - 1.Weltkrieg

Sturmpanzerwagen A7V - 1.Weltkrieg

Gegen Ende des Ersten Weltkriegs kamen erstmals die panzerbrechenden Tankgewehre auf, sogenannte Panzerbüchsen. Im Grunde genommen handelte es sich um großkalibrige Gewehre mit panzerbrechender Munition. Die Panzerung wurde allerdings immer dicker und härter und Panzerbüchsen konnten diese nicht mehr durchschlagen. Zwischen den beiden großen Kriegen ging die Entwicklung neuer Panzerabwehr – Waffen langsam voran. Panzerabwehr – Kanonen und Hohlladungsgeschosse wurden entwickelt um Panzer zu bekämpfen. Reaktive Panzerbüchsen die Hohlladungen verschossen, wurden Ende des Zweiten Weltkriegs entwickelt. Die deutsche Panzerfaust, der Panzerschreck und die amerikanische Bazooka gelangten so seit 1943 zu ihrem Ruf, Panzer wirksam bekämpfen zu können.

Und tatsächlich verlagerte sich der Vorteil des Panzers mehr ins Gleichgewicht zwischen Panzer und Panzerabwehr. Vorbei waren die Zeiten in denen Panzer die Infanteriestellungen einfach „niederwalzen“ konnten. Die einfache Infanterie konnte nun auf nahe Entfernung (bis 100m) Panzer wirksam bekämpfen. Der Panzer war wieder verwundbar geworden. Um Panzerabwehrtrupps niederzuhalten rückte auch verstärkt Infanterie mit den Panzern vor. Panzerabwehr ist damit essentiell in einer Combined Arms Unternehmung.

Moderne Panzerabwehr

Moderne Infanterie trägt eine Vielzahl kleiner kompakter Panzerabwehr – Waffen bei sich. Obwohl die HEAT-Sprengköpfe (Hohlladung) dieser Waffen normalerweise zu klein sind um die Frontpanzerung durchschlagen zu können, ist es durchaus möglich die dünneren Seitenwände oder die Rückseite eines unvorsichtigen Panzers zu durschlagen. APC´s oder IFV´s sind immer gefährdet da die Panzerung dieser Fahrzeuge relativ schwach ist. Größter Faktor bei Infanterie – Panzerabwehrwaffen ist die Feuerkontrolle. Sie basiert auf dem unter Stress stehenden Infanteristen und seiner wackligen Schulter bzw. seinen Armen.

Hinzu kommt, dass die wirkungsvolle Panzerabwehr nur auf einige wenige Hundert Meter begrenzt ist. Mittlerweile sind semitautomatische und automatische Feuerkontroll-Minisysteme auf dem Vormarsch und diese verbessern die Erfolgssaussichten wesentlich.

Panzerabwehr - AT4 - M136

AT4 - M136

Amerikanische Infanterie benutzt z.B. das rückstoßfreie M136 (besser bekannt als AT-4) mit einem 84mm-HEAT-Sprengkopf. Es hat eine Mündungsgeschwindigkeit von ca. 220m/s und hat eine effektive Reichweite von ca. 300m – allerdings nur gegen stationäre Ziele.

Das M136 kann keine Frontpanzerung durchdringen. Als Wegwerfwaffe konzipiert, wird das Geschoss abgefeuert und die Abschussvorrichtung weggeworfen, damit die Infanterie einen Positionswechsel durchführen kann.

Die deutsche Infanterie benutzt ein wesentlich hoch entwickelteres Panzerabwehr – System – die Panzerfaust 3 (PzF 3) – welche seit 1990 benutzt wird. Die Panzerfaust 3 wird von der Schulter abgefeuert und ist ebenfalls rückstoßrei.

Panzerabwehr - Panzerfaust 3

Panzerfaust 3

Das Geschoss bzw. die Rakete ist das DM1A1 mit einem 110mm-HEAT-Sprengkopf. Der Raketensprengkopf ist viel größer dimensioniert als das Abschussgerät und wird vorne bis zum Anschlag eingeführt. Folge ist, dass noch größere Sprengköpfe benutzt werden können, ohne dass man auch ein neues Abschussgerät benötigt.

Die Verbesserung heißt PzF 3T und besitzt zusätzlich einen Abstandssprengkopf um reaktive Panzerung durchdringen zu können. Dieser Typ des Sprengkopfs streift die erste Ladung einer vorhandenen reaktiven Panzerung beiseite und die Hauptladung dann die Hauptpanzerung – es sind zwei hintereinander angeordnete Hohlladungen, auch Tandem-Ladung genannt.

Intelligent ist auch das Problem des Abgasstrahls beim Abfeuern aus dem Abschussgerät gelöst: im hinteren Bereich des Staurohrs sind Plastikstreifen zusammengepresst. In Mitte des Abschussrohres ist ein Kolben angebracht der beim Abschuss zurückgestoßen wird und ein Gegengewicht in Form von Plastikspänen auswirft. Dies hat den Vorteil, dass der Schütze nicht durch den Flammenstrahl gesichtet werden kann und selbst in engen Räumen schießen kann. Der Raketensprengkopf rast mit einer Mündungsgeschwindigkeit von ca. 160m/s aus dem Anschussgerät heraus und wird durch den Flugmotor auf eine Geschwindigkeit von ca. 240m/s gebracht. Das System besitzt eine gute optische Zielvorrichtung und soll auf eine Entfernung bis zu 300m gute Ergebnisse bringen.

Die tödlichste russische Panzerabwehr – Waffe ist das RPG-29 welche von BMP-2-Zügen seit den 90ern benutzt wird. Es ist ein Bazooka-ähnliches Raktenabschussgerät mit einem vorgerückten 105mm-HEAT-Sprengkopf.

Panzerabwehr - RPG 29

RPG 29

 

Ebenfalls gegen reaktive Panzerung tauglich hat die RPG-29 eine Mündungsgeschwindigkeit von 280m/s und eine maximale effektive Reichweite unter 450m. Es ist eine der besten Panzerabwehr – Waffen für die Infanterie und hat schon viele Einsätze in den innerrussischen Konflikten in Tschetschenien und Georgien gesehen.

Die RPG-7 ist zwar schon etwas älter aber auch sehr zuverlässig. Auch hier wird das Prinzip eines Gefechtkopfes benutzt, der größer ist als das Kaliber des Abschussrohres. Dies erlaubte es, die RPG-7 über Jahrzente hinweg anzupassen und mit stärkeren Sprengköpfen auszustatten.

Panzerabwehr - RPG7 - Irak

RPG7 - Irakischer Soldat

Ausgestattet ist die PG-7L-Rakete mittlerweile mit einem 93mm-HEAT-Sprengkopf, der eine wesentlich bessere Durchschlagskraft entwickelt als die älteren 70mm- und 73mm-Sprengköpfe. Die Mündungsgeschwindigkeit der Rakete beträgt 112m/s – danach wird sie durch den Antrieb auf ca 300m/s beschleunigt. Die Reichweite beträgt knapp 300m – allerdings geht dies auf Kosten der Genauigkeit. Das RPG-7 kann mit weiteren Sprenköpfen ausgestattet werden, auch mit Tandem-Ladungen oder Splittergranaten.

Daneben besitzen die russischen Streitkräfte seit 1989 die Wegwerfeinheit RPG-27. Dies ist einfach eine Wegwerfabschussrampe mit einem RPG-29 105mm-HEAT-Sprengkopf. Die Reichweite liegt bei ca. 150m. Dies liegt unter anderem daran, dass das Abschussgerät technisch einfach nicht effektiv ist, da es als Einwegwaffe konzipiert ist und nach dem Abfeuern weggeworfen wird.