Tag - Russland

Trump, Ukraine und Europa

EU und USA am Ende

Hier ist eine Zusammenfassung der Situation zum 13.02.2025:

1. USA ziehen sich zurück, Europa ist auf sich gestellt

  • Die USA reduzieren ihre konventionelle Abschreckung in Europa und ihr nuklearer Schutzschirm wird zunehmend unsicher.
  • Trump setzt seine Wahlversprechen um und priorisiert eine Isolationist-Politik. Er will keine US-Truppen in Europa stationieren und lehnt direkte Militärhilfe an die Ukraine ab.
  • Europa muss sich selbst verteidigen und ein eigenständiges Sicherheitskonzept entwickeln.

2. Notwendigkeit einer europäischen Sicherheitsstruktur

  • Es braucht eine eigenständige europäische Verteidigungsstrategie, die sich nicht mehr auf die NATO verlässt.
  • Vorschläge umfassen eine europäische Armee, eine Nationalgarde für innere Sicherheit und eine gemeinsame Nuklearstrategie.
  • Frankreichs Nuklearschirm könnte als europäische Abschreckung ausgeweitet werden, aber dies würde immense Kosten bedeuten.
  • Die europäischen NATO-Staaten könnten einen neuen „Doppelbeschluss“ erarbeiten, um entweder eine stärkere US-Verpflichtung oder eine europäische Unabhängigkeit durchzusetzen.

3. Ukraine-Krieg und mögliche Folgen

  • Die Ukraine wird de facto auf sich allein gestellt, mit reduzierter westlicher Unterstützung.
  • Ein Waffenstillstand könnte eine geteilte Ukraine nach dem Vorbild Koreas oder Deutschlands vor 1989 bedeuten.
  • Russland könnte weiterhin hybride Kriegsführung gegen Europa betreiben und sich auf zukünftige Expansion vorbereiten.
  • Falls die Ukraine fällt, droht eine massive Flüchtlingskrise in Europa (Schätzungen von 15–20 Millionen Menschen).

4. Transatlantische Beziehungen und geopolitische Verschiebungen

  • Die USA setzen auf eine transaktionale Politik, bei der sie europäische Unterstützung nur gegen konkrete wirtschaftliche und sicherheitspolitische Vorteile leisten.
  • Russland profitiert strategisch von einer US-Abwendung von Europa und könnte sich China annähern.
  • Die EU könnte neue Bündnisse mit Indien oder anderen globalen Akteuren suchen, um sich abzusichern.

5. Deutsche Verteidigungspolitik und Bundeswehr

  • Verteidigungsminister Pistorius wird zwar als fähig angesehen, aber die SPD-Mehrheit in der Regierung könnte ihn ausbremsen.
  • Die Bundeswehr ist derzeit nicht auf eine groß angelegte Verteidigung vorbereitet (mangelnde Finanzierung, Personalprobleme, unzureichende Strukturen).
  • Eine Wiedereinführung der Wehrpflicht könnte nötig sein, um die Verteidigungsfähigkeit zu erhöhen.

6. Atomwaffen und geopolitische Eskalation

  • Einige Kommentatoren fordern eine ernsthafte Debatte über eine deutsche Atombewaffnung, da der US-Schutz nicht mehr garantiert ist.
  • Es gibt Hinweise darauf, dass europäische Urananreicherungsanlagen theoretisch die Grundlage für eine europäische Nuklearstrategie bieten könnten.
  • Andere warnen, dass eine solche Entwicklung geopolitisch hochriskant wäre und zu einem neuen Rüstungswettlauf führen könnte.

7. Historische Parallelen und Kritik an der europäischen Politik

  • Vergleiche mit „München 1938“ (Appeasement-Politik gegenüber Hitler) werden gezogen: Die aktuelle Haltung des Westens könnte langfristig zu weiteren russischen Aggressionen führen.
  • Trump wird mit isolationistischen US-Präsidenten der Vergangenheit verglichen, aber seine harte Linie wird als konsequente Umsetzung langfristiger US-Interessen gesehen.
  • Europas bisherige sicherheitspolitische Trägheit wird scharf kritisiert: Die EU habe sich zu lange auf die USA verlassen und stehe nun vor einer existenziellen Herausforderung.

Fazit:

Europa steht an einem sicherheitspolitischen Wendepunkt. Die USA reduzieren ihre militärische Präsenz und Europa muss sich entscheiden: Entweder eine eigenständige Verteidigung aufbauen oder riskieren, zwischen den Großmächten aufgerieben zu werden. Die Diskussion um Atomwaffen, eine europäische Armee und stärkere Verteidigungsausgaben wird intensiver, aber auch mit großen politischen und wirtschaftlichen Hürden verbunden sein.

Krieg in der Ukraine – Update

07.04.22
Wie geht es nun in der Ukraine weiter? Die russische Armee hat sich aus dem Norden um Kyiv zurück gezogen oder eher die Flucht ergriffen. Im Süden tobt immer noch die Schlacht um Mariupol und ein wichtiger Landkorridor zwischen Krim und Donbass scheint nun in der Hand der russischen Invasoren. Wie also kann die Ukraine nun vorgehen um die russischen Truppen aus den Stellungen zu werfen?

Die Ukraine sollte in einem relativ kleinen Gebiet schnell und regelmäßig über einen längeren Zeitraum hinweg ein konzentriertes Wirken aller Einheiten einsetzen. Es reicht nicht aus, hier und da ein Artilleriegeschütz mit Drohnen abzuschießen oder sogar Artilleriefeuer mit Hilfe von Drohnen zu lenken.

Die Russen sind dabei eine moderne Version einer Human Wave Attack oder, um die RTS-Sprache zu verwenden, einen Tank Rush durchzuführen. Zumindest ist das ihre einzige durchführbare Option noch einigermaßen einen Kampf zu liefern. Russland hat nämlich weder subtilere Optionen zur Verfügung (da haben sie genug Mann und Material verloren) noch genügend Zeit. Es hat wahrscheinlich nur noch eine einzige Chance, die ukrainischen Verteidiger zu überrumpeln. Alles zu riskieren ist daher gar nicht so dumm, wie es vielleicht scheint, denn weniger zu riskieren wird wahrscheinlich nicht funktionieren und trotzdem zu vielen Verlusten auf Seiten der eigenen Truppen führen.

Dies ist die Art von brachialer Konzentration der Feuerkraft, die alle strategischen Analysten von Anfang an von Russland erwartet haben. Aber sie hatten zu viele Ziele und nicht genügend Kräfte für den Umfang der Operationen. Dazu kam ein Schlachtplan, der auf einer naiven Vorstellung vom Verlauf der Schlacht beruhte.

Die Russen werden wahrscheinlich ihre Artillerie einsetzen, um die ukrainischen Stellungen unter Beschuss zu nehmen. Dann werden sie versuchen, schwere Truppen direkt durch die Linien und nach Süden (manche sagen, nach Westen bis Dnipro), vorzustoßen, um in den Rücken der Ukrainer zu gelangen, die sich gegen die DLPR-Kräfte verteidigen. Die Entfernung, die benötigt wird, um eine erhebliche Störung zu bewirken, ist relativ kurz, was der Ukraine die Zeit nimmt, die sie braucht, um den Angreifer mit Präzisionsangriffen zu zermürben.

Was kann Ukraine dagegen tun?

Die Ukraine muss mit einem Vorschlaghammer auf die russischen Einheiten einschlagen, und zwar so lange, bis nichts mehr übrig ist. Sie muss so viel Artillerie und Luftabwehr wie möglich in das Gebiet westlich von Izium und Slovyansk bringen. Vorzugsweise um den Südwesten von Barvinkove. Alles wäre in Reichweite der russischen Truppen, die die Nebenstraßen (T-21-1 und T-22-2) nach Süden in Richtung Barvinkove nehmen, und so etwas wie Tochka-U wäre von dort aus in Reichweite von M-03, der wichtigsten Vorstoßroute der Russen nach Süden. Alle schwereren Mittel mit größerer Reichweite müssen in der Lage sein, den Brückenkopf von Izium südlich der bebauten Gebiete unter Beschuss zu nehmen.

Im Grunde genommen muss die Ukraine ein etwa dreieckiges Gebiet zwischen Izium, Barvinkove und Slovyansk zu einem riesigen Sperrgebiet erklären. Alles, was dort hinkommt, muss so nah wie möglich an Izium aufgehalten werden. Tut sie es nicht, wenn die ukrainische Armee die Russen hier nicht vernichtet, riskiert Ukraine eine schwere Niederlage.

Zusätzlich zur Artillerie müssen alle regulären und Panzerabwehreinheiten, westlich und südlich der Vernichtungszone in Stellung gebracht werden. Was auch immer dort nicht getötet wird, muss auf solide Verteidigungsanlagen treffen. Dann schließlich ein langsamer und stetiger Gegenangriff auf Izium von Westen her.

Unabhängig davon, wer gewinnt, wird diese Schlacht wahrscheinlich über das weitere Vorgehen entscheiden. Wenn die Ukraine diese Schlacht entscheidend gewinnt, hat Russland keine Optionen mehr. Verliert Ukraine die Schlacht, einschließlich bedeutender Kräfte vor Luhansk, kann sie immer noch gut davonkommen, wenn Russland mit Ausrüstung und Männern teuer bezahlen muss.

liveua

Russlands Militär vor dem Kollaps

Ist Russlands Militär in der Ukraine am Ende?

Mehrere Anzeichen deuten daraufhin, dass Russlands Militär vor dem Zusammenbruch steht. Welche Anzeichen deuten daraufhin?

  1. Wir haben bereits einen Zusammenbruch der offensiven Fähigkeiten erlebt, s. vorherigen Post. Die Hinweise dafür sind seit längerem ersichtlich.
  2. Die Ursachen für den Mangel an Offensivfähigkeiten liegen in systematischen Fehlern innerhalb des russischen Militärs. Das ist nichts, was sich mit einer kleiner Feuerpause oder einem Waffenstillstand mal eben beheben ließe. Hier geht es um eine notwendige, grundsätzliche Reform des russischen Militärs und einer Abschaffung des kleptokratischen Systems.
  3. Das russische Militär hat viel Kampfkraft in Form von Soldaten, Material, Munition, Fahrzeugen und sogar ungefähr vier Generäle und mindestens sechs wichtiger Führungskräfte auf Brigadeebene verloren. Diese Verluste kann man nicht innerhalb weniger Tage ausgleichen.
  4. Die Ukraine wird nicht zulassen, dass Russland die Initiative zurückgewinnt, zumindest nicht tatenlos. Denn seien wir ehrlich. die Ukraine hat das Momentum der Russen gestoppt und ist nun im Besitz der Initiative.
  5. Immer mehr Hinweise tauchen auf, dass Russland zu wenig Material für eine Fortführung des Kriegs hat. Munition, Lebensmittel und Transportfahrzeuge für Treibstoff und Nachschub fehlen auf breiter Linie.
  6. Es gibt Hinweise darauf, dass die Moral der eingesetzten russischen Soldaten sehr niedrig ist.
  7. Die Sanktionen treffen den russischen Markt. Zucker und Weizen werden rationiert und es ist verboten, diese zu exportieren – sogar in die eigene Diaspora.

Können die russischen Streitkräfte eine neue Offensive starten? Eher unwahrscheinlich. Werden sie sich ergeben oder zurückziehen? Eher wahrscheinlich – mit dem Risiko von Giftgasangriffen und taktischen Nuklearschlägen.

Krieg in der Ukraine

Status

Nachdem aus dem von Putin beschworenen 2 Tagen Blitzkrieg gegen die Ukraine ein 18tätiger Kampf geworden ist, folgt hier die aktuelle Einschätzung zur Lage.

  • Die russischen Linien haben sich seit fast 2 Wochen nicht wirklich vorwärts bewegt. Ein paar kleine Vorstöße sind kein operativer Erfolg. Im wesentlichen also immer noch eine extrem schlechte Performance der russischen Armee.
  • Die ukrainische Armee hingegen ist in vielen Bereichen aktiver und dynamischer als in ihrer Vorkriegsbeurteilung. Sie hat die Lehren aus 2014 gezogen und sich zu einem Großteil auf dynamische Kampfführung mit leichter Infanterie gestützt.
  • Frei zugängliche Quellen über russische Verluste und die Art dieser Verluste deuten darauf hin, dass a) die russische Armee große Verluste hinnehmen musste. und b) die Ukrainer diese Verluste ausnutzt.
  • Die russische Verhandlungsposition ist schlechter geworden. In den Verhandlungen wurde aus völliger Unterwerfung der Ukraine unter Russland eine”wir behalten Donbass und Krim und ihr tretet nicht in die NATO ein” Position. Dies deutet auf eine wesentliche Schwächung der russischen Position hin. Sie wird sich warscheinlich noch weiter verschlechtern.
  • Russland hat China um Hilfe gebeten. Ein schwerer Gesichtsverlust für Putin.

Die Ukraine wird angegriffen

Seit dem 24.02.2022 wird die Ukraine durch den Nachbarstaat Russland angegriffen. Inzwischen wird das Lagebild etwas klarer, was mich dazu bewegt ein paar Sätze zu den militärischen Operationen zu schreiben.

Seit Ende November 2021 hat die OSINT-Gemeinde auf den Aufmarsch russischer Truppen und Luftverteidigungseinheiten an die ukrainische Grenze hingewiesen. Die Geheimdienste der USA haben seit spätestens Dezember vor der Truppenansammlung gewarnt und eine Invasion der Ukraine als extrem wahrscheinlich angesehen.

Russland hatte die Volksrepubliken Donezk und Luhansk (DNR und LNR) zum 21.02.2022 anerkannt und in der gleichen Nacht Truppen nach Donezk und Luhansk entsendet. Der russische Präsident Wladimir Putin begann am 24. Februar eine groß angelegte Invasion in der Ukraine, die wahrscheinlich auf einen vollständigen Regimewechsel und die Besetzung der Ukraine abzielt. Sein behauptetes Ziel, die Ukraine zu „entmilitarisieren“ und zu „entnazifizieren“, ist ein durchsichtiger Deckmantel für einen nicht provozierten Angriffskrieg zur Besetzung eines Nachbarstaates. Putin und die Kreml-Medien leugnen nach wie vor, dass es sich bei der russischen Invasion um einen Krieg handelt, und bezeichnen sie stattdessen als eine spezielle Militäroperation.

Die erste Woche sah eine russische Armee, die auf allen Ebenen versagte. Luftüberlegenheit wurde nicht erlangt, schlecht ausgebildete Wehrpflichtige wurden über den Kriegsgrund im Unklaren gelassen und die Angriffe mit Marschflugkörpern auf Luftverteidigungssysteme, Radarstationen und Flugplätze waren nicht präzise genug um sie komplett auszuschalten. Hinzu kam ein Logistikversagen epischen Ausmaßes. Enorme Verluste an rollendem Material entstanden durch Treibstoffmangel und fehlender Bergung der liegengebliebenen Fahrzeuge. Reifen von Luftabwehrfahrzeugen Pantsir (Wert 15 Millionen Euro) waren nicht gewartet und waren dem schlammigen Gelände nicht gewachsen. Nachschubkonvois stauten sich auf 40km Länge. Währenddessen wurden diese durch Drohnen- und Kommandoangriffe teilweise außer Gefecht gesetzt.

Neunzig Prozent der vorher an der Grenze zusammengezogenen Truppen sind im Einsatz.

https://twitter.com/L_Team10/status/1496866074981134340

Die vier ausgemachten Angriffsbemühungen der Russen sind wie folgt:

Hauptvorstoß auf Kiew: die russischen Operationen auf der Kiewer Achse bestehen daraus, die Stadt von Westen her einzukesseln und einzuschließen, sowie aus unterstützenden Anstrengungen entlang der Tschernihiw- und Sumy-Achse, um die Stadt von Nordosten und Osten her einzukreisen. Russland hat bis zum 3. März noch keine Luftüberlegenheit über der Ukraine erlangt. Russland mobilisiert wahrscheinlich Verstärkungen, um seine bestehende Achse gegen Kiew von Nordwesten her zu unterstützen. Die russischen Streitkräfte versuchten am 3. März nicht, die Städte Tschernihiw oder Sumy anzugreifen, sondern umgingen die Stadt und rückten auf die Außenbezirke von Kiew vor.

Unterstützungseinsatz 1 – Charkiw: Die russischen Streitkräfte werden wahrscheinlich versuchen, Charkiw in den nächsten 24-48 Stunden einzukesseln, was ihnen jedoch mit den für die Operation bereitgestellten Kräften nicht gelingen dürfte. Die russischen Streitkräfte werden wahrscheinlich versuchen, Charkiw einzukreisen und zu umgehen, bevor sie es bombardieren, um eine Kapitulation zu erzwingen.

Unterstützungseinsatz 2 – Mariupol: Die russischen Streitkräfte haben Mariupol seit dem 2. März vollständig eingekreist und führen eine gezielte Kampagne zur Zerstörung wichtiger ziviler Infrastruktur und Wohngebiete durch, um die Stadt wahrscheinlich zur Kapitulation zu zwingen.

Unterstützungeinsatz 3 – Cherson und Vorstöße nach Westen: Die russischen Streitkräfte sicherten sich am 2. März die ausgehandelte Kapitulation von Cherson und setzten am 3. März ihre Vorstöße in Richtung Mykolajiw fort, einschließlich einer gescheiterten Landung aus der Luft. Den russischen Streitkräften wird es wahrscheinlich schwer fallen, die Ressourcen für drei gleichzeitige Vorstöße von der Krim aus – Mikoajiw, Saporischschja und Mariupol – vollständig zu nutzen. Seit dem 1. März haben die russischen Streitkräfte keine territorialen Vorstöße in Richtung Saporischschja gemacht.

In den nächsten 24 Stunden wird mit einer amphibischen Landung bei Odessa gerechnet.

Und dann war da noch die Ukraine

Combat Mission Black Sea

Genau. Und da ist ja gerade soetwas wie ein Bürgerkrieg im Gange. Oder ein Stellvertreterkrieg. Auf jeden Fall wird geschossen und die ein oder andere Großmacht mischt mit. Nicht nur Tom Clancy hatte mit seinem 2013 erschienen Roman Command Authority den richtigen Riecher was die Einverleibung der Krim angeht. Nein,auch die Jungs von battlefront.com haben bereits in 2009 die ersten gedanklichen Bausteine gelegt um ein Szenario auf der Krim bzw. um einen Krieg in der Ukraine in die Combat Mission Welt herzustellen. Nach sechs Jahren Arbeit ist dann Combat Mission Black Sea herausgekommen. weiter lesen