A27 – Cromwell

Cromwell

Der A27 – Cromwell:

Cromwell

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Den Luxus während eines Kriegs einen Panzer zu testen kann sich eigentlich keine kriegführende Nation leisten, schon gar nicht England zu Zeiten des 2.ten Weltkriegs. Dennoch wurde der Cromwell bis ins Jahr 1943 getestet. Erst dann kam er in die Serienreife.

Dabei ging der Cromwell aus einer Spezifikation des britischen Generalstabes über Cruiserpanzer von 1940/41 hervor. Die Cruiser sollten nach der traditionellen Ansicht als leichte und schnelle Fahrzeuge gebaut werden, die quasi die alten Aufgaben der Kavallerie (Verfolgung und Auswerfung des Einbruchs) erfüllen sollten. Aber es stellte sich hinterher heraus, dass diese Spezifikation auf dem Schlachtfeld nicht haltbar war, da Feuerkraft und Panzerung der bisherigen Cruiserpanzer nicht haltbar waren. Cruiser sollten nach der o.g. Spezifikation nicht mehr als 25 Tonnen wiegen, eine Frontpanzerung von 70mm und eine 6-Pfünder-Kanone auf einem Drehkranz von 1,25m Durchmesser haben dürfen.

Daraufhin fertigte Nuffield das erste Modell an, nannte es A24 und taufte es auf den Namen Cromwell. Es war nur ein verbesserter Crusader und verwendete einige Bauteile von diesem unter anderem den Liberty-Motor der mehr als dürftig seinen Dienst versah. Das Fzg. wurde schnell in Cavalier umbenannt und nur noch für die Ausbildung benutzt.

Zur gleichen Zeit, Anfang 1941, stieß Leyland auf den Meteor, einen gedrosselten Merlin-Flugzeugmotor von 600 PS, der für die Spezifikation eines Cruisers leistungstärker war als erforderlich. Da die Hauptbestandteile schon von Nuffield durchkonstruiert waren, galt es als sehr wahrscheinlich, dass dieser Panzer zuverlässig und robust sein würde. Leyland begann die Arbeit an diesem Panzer unter der Bezeichnung Centaur. In Wirklichkeit war es jedoch ein Cromwell mit einem Liberty-Motor. Als die Produktion des Centaur anlief, waren keine Meteor-Motoren vorhanden und er wurde mit den verfügbaren Liberty-Motoren ausgestattet. Der Motorenraum war jedoch so geplant worden, dass er einen Meteor-Motor aufnehmen konnte,sobald dieser wieder verfügbar war. Dies war 1943 der Fall und viele Exemplare der bereits produzierten Panzer wurden nach und nach umgerüstet.

Die Birmingham Carriage and Wagon Company übernahm den endgültigen Entwurf der Cromwell-Version und stellte 1942 den ersten Versuchsprototypen her. Der Name stiftete allerdings immer noch Verwirrung: es gab den A 27 M (für Meteor), den Cromwell M oder den Cromwell III. Erst als die Bezeichungen Cavalier und Centaur bestätigt wurden war die Namensgebung geklärt.

Gerade als die ersten Cromwells herauskamen änderte der britische Generalstab seine Einstellung zur Panzerbewaffnung. Bisher war die Hauptwaffe für die Panzerabwehr bestimmt, aber die gemachten Erfahrungen in Nordafrika zeigten, dass nach einem erfolgten Durchbruch nicht die Panzer das Hauptziel waren, sondern Infanterie und Panzerabwehrgeschütze.

Benötigt wurde also ein Geschütz, welches Splittergranaten gegen weiche Ziele verschießen konnte, und keine panzerbrechende Waffe. Die 75mm-Kanone der Shermans und Grants war so eine Waffe und sollte deshalb auch in den Cromwell eingebaut werden. In das Bauprogramm brachte dies eine erneute Verzögerung, hinzu kam, dass die vorigen Baureihen umgerüstet werden mussten. Die 75mm-Kanone war eine Weiterentwicklung der 6-Pfünder-Kanone und wies gleiche Komponenten derselben auf: das Rohr war das Selbe, aufgebohrt, verkürzt, und mit einer Mündungsbremse und einem ähnlichen Verschluss ausgestattet. Die Munition war amerikanischer Produktion, welche ohne Änderung, mittels des Lend-Lease-Vertrages, übernommen wurde.

Der Cromwell erwies sich als schnell und beweglich und war bei den Besatzungen beliebt. Die Wartung war nicht zu schwierig, und die Zuverlässigkeit des Meteor-Motors war angenehm für die Mechaniker und Fahrer die sich mit überlasteten Liberty-Modellen herumplagen mussten. Ein Nachteil war allerdings, dass Fahrer und Wannenschütze nur sehr beschwert ausbooten konnten. in späteren Modellen wurde nachgerüstet und das vordere Abteil hatte Seitentüren, so dass die beiden Männer ungehindert von Turm-oder Geschützstellung herausklettern konnten.

Die Cromwells wurden 1943 und Anfang 1944 zur Ausbildung eingesetzt. Erst mit der Invasion 1944 in der Normandie kam es zu Kampfeinsätzen. Der Cromwell stellte einen Großteil der 7.ten Panzerdivision und einer Anzahl von Aufklärungsregimentern. Nach dem Ausbruch aus Caen konnte er seiner eigentlichen Aufgabe nachkommen und den Angriff ausweiten. Cromwells waren aber selbst den relativ leichten Panther unterlegen und so verließ sich die Besatzung lieber auf überlegenere Manövrierfähigkeit und Ausbildung.

Als schießender Panzer war der Cromwell der am meist eingestetze Panzer britischer Herkunft. Auch wenn er nie der Hauptkampfpanzer der britischen Armee wurde, ergänzte er die Shermans in allen britischen Hauptkampfverbänden bis 1945. Seine Geschwindigkeit und Motorenleistung waren das beste was britische Panzer in jener Zeit aufzubieten hatten.

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Einsatzzeit: 1942-50
Bewaffnung:
Cromwell I-III: 1x 6Pfünder Kanone (5,7cm) + 1x 7,92mm-BESA-MG koax. +
1x 7,92mm-BESA-MG in der Wanne
Cromwell IV, V + VII: 1x 75mm-QF MkV oder MkVa-Kanone + 2x 7,92mm-BESA-MG
Cromwell VI + VIII: 1x 95mm-Haubitze + 2x 7,92mm-BESA-MG
Besatzung: 5Mann
Gefechtsgewicht: 27,9 Tonnen
Panzerung: 10-76mm, Zusatzpanzerung bis 102mm

   

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